Gold für Kazmaier setzt die Krone auf
Das Ass der SZ Römerstein sorgt für Bestmarken und holt fünf Medaillen bei fünf Starts in China. Feiern in Planung.
Ein Mal Gold, drei Mal Silber und ein Mal Bronze: Linn Kazmaier hat eine historische Marke als 15-Jährige bei den Paralympics in China gesetzt. Nie zuvor war es einer so jungen Athletin gelungen, eine dermaßen hohe Anzahl an hochkarätigen Medaillen zu gewinnen.
Natürlich setzte die zuvor nur Insidern bekannte Schülerin, die aus Oberlenningen im Kreis Esslingen stammt, damit auch in der Vereinsgeschichte der SZ Römerstein einen nie zuvor gekannten Meilenstein.
Die Senkrechtstarterin, die vor einem Weltpublikum tagelang wegen ihrer Erfolge regelrecht durch alle Medien schoss, erreichte beim Para-Biathlon über sechs Kilometer den zweiten Platz und war damit mit 15 Jahren und vier Monaten bereits gleich zum Auftakt die jüngste deutsche Medaillengewinnerin bei Winterspielen. Beim Skilanglauf über 15 km Freistil, der zwei Tage später stattfand, konnte das Ass der SZ Römerstein ebenfalls die Silbermedaille gewinnen. Weitere zwei Tage später gewann Linn Kazmaier im Skilanglauf beim Sprint über 1,5 km die Bronzemedaille und zum Abschluss der Biathlonwettbewerbe über zwölf Kilometer erneut Silber.
Aufgrund ihrer Sehbehinderung wurde die Oberlenningerin durch den in Beuren geborenen und aufgewachsenen Florian Baumann (SZ Uhingen) als Begleitläufer unterstützt.
Das Sahnestück hatte sich der neue Stern am Paralympics-Himmel zum Abschluss der Einzel-Langlaufwettbewerbe aufgehoben, als Kazmaier auch noch die Goldmedaille über zehn Kilometer gewann.
Jetzt dürften große Empfänge in Lenningen und Römerstein auf die in Nürtingen geborene 15-Jährige warten. Die sagenhafte Bilanz von fünf Medaillen bei fünf Starts in China hat für Euphorie in beiden Orten gesorgt.
Endgültig die Begeisterung überschwappen ließ die Goldmedaille zum Abschluss, als die sehbehinderte Topathletin den Sieg über die Mittelstrecke im Langlauf errang. Am Samstag hatte der Teenager mit Guide Florian Baumann 39,5 Sekunden Vorsprung auf die Chinesin Yue Wang und hüpfte beim Zieleinlauf mit beiden Skiern in die Luft.
Kazmaier war die zweitjüngste Athletin der Spiele in Peking. Das Ausnahmetalent, das eine Sehkraft von nur vier Prozent besitzt, setzte mit Gold nach zuvor zwei Silbermedaillen im Biathlon sowie einer Bronze- und eine Silbermedaille im Skilanglauf der Traumbilanz die Krone auf.
„Es fühlt sich krass an“
„Es fühlt sich total krass an. Und ziemlich unwirklich auch“, sagte Linn Kazmaier nach dem Triumph. Dass die fünfte Medaille sogar die goldene war, sei „unglaublich. Das freut mich riesig. Aber ich bin so jung, ich habe noch viel Zeit. Es wäre kein Beinbruch, wenn ich kein Gold geholt hätte.“
Zudem dachte die 15-Jährige an ihre Eltern in Lenningen, mit denen sie via ARD-Schalte schon kurz nach dem Sieg sprach: „Das war eine ganz harte Nacht für sie. Sie mussten um vier Uhr aufstehen, um das Rennen zu sehen. Aber nun wird sicher noch lange gefeiert.“
Bei der SZ Römerstein laufen auf jeden Fall bereits die Planungen für die Jubelfeier.
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Wenn eine 15-Jährige erstmals an Paralympics teilnimmt und die Weltspitze aufmischt, dann gibt es solche Schlagzeilen: „Küken Kazmaier überrascht mit Silber im Biathlon“(Kicker), „Biathlon-küken gewinnt Silber“(Sportbild), „Biathlon-sensation“(Sport1), „Linn schreibt das erste deutsche Paralympics-märchen“(RTL).Paralympics 2022:
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Nächste Sensation in China
Paralympics Linn Kazmaier von der Skizunft Römerstein hat ihre zweite Silbermedaille gewonnen, obwohl das „Küken“erst 15 Jahre alt ist. Wie gelang das der Sehbehinderten?
Das sei „hammergeil“, strahlte dieses Küken vor Ort, also nicht wegen der Schlagzeilen, sondern vor allem, weil sie mit ihrer Leistung im chinesischen Zhangjiakou Geschichte geschrieben hat.
Kazmaier hatte am Samstag im Alter von 15 Jahren und exakt vier Monaten als jüngste Deutsche eine Medaille bei Winterspielen gewonnen. Ihr Guide Florian Baumann zog ein nüchternes Fazit: „Linn hat einfach das gemacht, was sie kann.“
Ich kann es nicht so ganz glauben. Dass ich so gut mithalten kann, hätte ich echt nicht gedacht. Linn Kazmaier
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Kazmaier holt Silber bei den Paralympics
Para-biathlon Platz zwei in China für die sehbeeinträchtigte 15-Jährige, die bei der Skizunft Römerstein ausgebildet wurde.
Riesenjubel bei der Skizunft Römerstein nach einer (silbernen) Sensation bei den Paralympics in Peking. Die sehbeeinträchtigte Linn Kazmaier von der SZ Römerstein hatte sich durch ihre hervorragenden Leistungen bei der Para-ski-weltmeisterschaft in Norwegen für die Paralympics in China qualifiziert.
Linn Kazmaier erlernte das Skilanglaufen und die Technik durch das Trainerteam der Skizunft Römerstein, für die sie auch jahrelang an Wettkämpfen teilgenommen hat, bevor sie im letzten Jahr aufs Sportinternat in Freiburg wechselte, um die Schule und den Sport besser organisiert bekommen zu können.
Am 25. Februar machte sich Linn Kazmaier mit dem deutschen Team auf den Weg nach Peking. Am 4. März wurden die Paralympischen Winterspiele eröffnet. Gleich einen Tag später hatte die 15-Jährige, die auf einen Begleitläufer angewiesen ist, ihren ersten Einzelstart beim Para-biathlon über eine Distanz von sechs Kilometern.
Linn Kazmaier sorgte gleich zu Beginn bei den Paralympics in Peking für Furore. Zusammen mit ihrem Begleitläufer Florian Baumann (SZ Uhingen) gelang der jüngsten deutschen Teilnehmerin mit ihren gerade einmal 15 Jahren die Sensation. Dabei belegte die Sehbeeinträchtigte gleich bei ihrem ersten Start, mit nur einem Schießfehler, den hervorragenden zweiten Platz und lief zu Silber.
Linn Kazmaier ist somit endgültig in der Weltspitze des Para-wintersports angekommen. Für die Ausnahmesportlerin ist somit ein Kindheitstraum in Erfüllung gegangen.
Die Skizunft Römerstein gratuliert Linn Kazmaier zu ihren herausragenden Leistungen und wünscht ihr weiterhin viel Glück, noch viele Erfolge und vor allem Gesundheit.
Die ganze SZ Römerstein drückt ihrer Vereinsvertreterin nun natürlich bei den Paralympics in China stets die Daumen und ist auf die weiteren Ergebnisse gespannt.
Linn Kazmaiers nächstes Rennen findet am heutigen Montag über 15 Kilometer in der klassischen Technik statt.
Info
Siehe auch Berichterstattung im überregionalen Sportteil dieser Ausgabe
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PARALYMPICS | DEUTSCHES TEAM IST IM UMBRUCH
31.01.2022
Der Countdown läuft: 18 Athletinnen und Athleten sowie sechs Guides werden sich als Team Deutschland Paralympics am 25. Februar auf den Weg nach Peking machen, wo am 4. März 2022 die Paralympischen Winterspiele eröffnet werden. Das junge deutsche Team will sich bis zum 13. März 2022 der starken internationalen Konkurrenz stellen und mit möglichst guten Platzierungen in die Heimat zurückkehren. Damit hat die Nominierungskommission des Deutschen Behindertensportverbandes (DBS) 35 Tage vor Beginn der Paralympics für Klarheit gesorgt, wer Deutschland in Peking vertreten wird.
Linn Kazmaier (Skizunft Römerstein) ist die jüngste deutsche Teilnehmerin
Dass das Team Deutschland Paralympics mit Blick auf die Wintersportarten im Umbruch ist, verdeutlichen zwei Zahlen: Sieben Athletinnen und Athleten sind 22 Jahre oder jünger und gleich neun feiern in Peking ihre Paralympics-Premiere – das ist die Hälfte der Mannschaft. Jüngste deutsche Teilnehmerin wird die erst 15-jährige Linn Kazmaier (Para Ski nordisch) von der SZ Römerstein sein. Die sehbehinderte Athletin aus dem baden-württembergischen Oberlenningen feierte erst kürzlich ihr Debüt bei der Para Schneesport-WM in Lillehammer und überzeugte mit zwei sechsten und zwei neunten Plätzen. Als ältester Deutscher geht der 52-jährige Alexandr Ehler an den Start, erfahrenste Athletin ist Para Ski alpin-Fahrerin Andrea Rothfuss, die in Peking nach Turin 2006, Vancouver 2010, Sotschi 2014 und PyeongChang 2018 bereits ihre fünften Paralympics erleben wird.
Mehr Infos: https://www.dbs-npc.de/paralympics-rio-aktuelles/peking-2022-ein-junges-team-im-umbruch.html
Quelle: Deutscher Behindertensportverband
Noch mehr Infos: https://www.teamdeutschland-paralympics.de/news/details/peking-2022-ein-junges-team-im-umbruch
Paralympics 2022: